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Die Funktion der Harnleiter besteht im Transport des Urins von den Nieren zur Harnblase. Von jeder der beiden Nieren zieht ein Harnleiter zur Harnblase. In der Harnblase wird der Urin gesammelt, bis er kontrolliert und in größerer Menge abgesetzt wird. Die Verbindung zwischen Harnblase und Außenwelt ist die Harnröhre. Die Ureterektopie ist eine Missbildung, bei der ein (selten auch beide) Harnleiter nicht in die Harnblase, sondern in die Harnröhre mündet. Der Harn dieses Harnleiters wird dann nicht in der Harnblase gesammelt, sondern geht unkontrolliert als "Tröpfchen" oder auch schwallartig verloren. Der im nicht betroffenen Harnleiter transportierte Urin wird hingegen normal gespeichert und kontrolliert abgesetzt. Normaler, kontrollierter Harnabsatz wird als "Kontinenz" bezeichnet. Unkontrollierter Harnabsatz wird "Inkontinenz" genannt. Hierfür gibt es zahlreiche mögliche Ursachen, die vor der Diagnose von ektopischen Harnleitern ausgeschlossen werden müssen.

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CSNB

Die Krankheit ist gekennzeichnet durch eine angeborene Nachtblindheit, genannt Congenital Stationary Night Blindeness (CSNB), aufgrund einer Mutation im RPE65-Gen.
Betroffene Tiere zeigen bereits im Welpenalter von ca. 6 Monaten ein stark beeinträchtigtes Nachtsehvermögen. Nach einigen Jahren findet sich bei einigen dieser Hunde auch eingeschränktes Sehvermögen unter Tageslichtbedingungen und es kann zur vollständigen Erblindung kommen. Klinisch kann die Erkrankung nach Ausbruch durch ein abnormes Elektroretinogramm mit normaler Wellenform aber deutlich verringerter Amplitude diagnostiziert werden.Kongenitale stationäre Nachtblindheit beim Briard (CSNB)
Beim Briard tritt eine langsam fortschreitende Form der kongenitalen (angeborenen), vererbten
Netzhautdegeneration (Netzhautschwund) auf. Bei betroffenen Hunden besteht bereits bei der Geburt
eine Nachtblindheit. Zusätzlich kann auch das Tageslichtsehen in unterschiedlich starkem Ausmaß
betroffen sein.
Die Netzhaut befindet sich auf der inneren Seite des hinteren Augapfels und enthält die Lichtsinneszellen
(Zapfen und Stäbchen). Die Zapfen sind zuständig für das Sehen bei Tageslicht während
die Stäbchen für das Dämmerungssehen verantwortlich sind. Durch einfallendes Licht wird das
Sehpigment in den Lichtsinneszellen ausgebleicht und muss durch einen enzymatischen Prozess
(Sehzyklus) wieder regeneriert werden. Bei der CSNB ist durch einen Enzymdefekt im Sehzyklus die
Regeneration des Sehpigmentes gestört. Es kommt zu einem völligen Verlust der Funktion der
Stäbchen, während die Zapfenfunktion besser erhalten ist.
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PRA

Die Progressive Retinaatrophie (PRA) steht für eine Gruppe von erblich bedingten Photorezeptor- Störungen der Netzhaut, die bei verschiedenen Hunderassen durch unterschiedliche Mutationen hervorgerufen werden.
Die Progressive Retina Atrophie (PRA) ist eine fortschreitende Erkrankung der Netzhaut (Retina). Dabei werden die Photorezeptoren des Auges im Laufe der Zeit zerstört. Die Veränderungen verlaufen bilateral und symmetrisch. Zuerst verlieren die Stäbchenzellen ihre normale Funktion. Dies führt zu zunehmenden Nachtblindheit sowie dem Verlust der Anpassung des Sehvermögens. Durch die Degeneration der Zapfenzellen kommt es schließlich zur völligen Erblindung des Hundes. Der Beginn der Erkrankung variiert innerhalb einer Rasse, häufig erfolgt aber die Diagnose erst im Alter von ca. 6 Jahren.
Man unterscheidet sich spät entwickelnde degenerative Veränderungen von sich bereits im Welpenalter klinisch manifestierenden dysplastischen Störungen. Abgesehen vom Lebensalter, in dem die Erkrankung in Erscheinung tritt, sind die klinischen und ophthalmologischen Symptome ähnlich. Betroffene Hunde zeigen eine bilaterale Mydriasis, das Tapetum lucidum reflektiert verstärkt und das retinale Gefäßnetz erscheint atrophisch.